Jagderlebnis Teil 2

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    • Jagderlebnis Teil 2

      So meine Weidgenossen,

      ich nutze die Zeit in der Quarantäne etwas und bringe Euch ein paar jagdliche Begebenheiten näher.


      Es war die Zeit bevor ich meinen Jagdschein hatte. Bei Vollmond wurde familiär beschlossen, dass wir in das Jagdrevier fahren. Wir (das sind Opa, meine Frau und ich) teilten uns in 2 Teams auf. Opa bewachte die eine Seite des kleinen Wäldchens und ich spielte den Spotter für meine Frau an der anderen Seite. Der Abend war langsam in die Nacht übergegangen. Mittlerweile strahlte der Vollmond taghell. Plötzlich kam Bewegung auf den Acker (Maisstoppel). Das Rehwild schreckte immer wieder. Ich konnte eine Rotte Sauen ausmachen. Nadine schnappte sich das Gewehr und ging die Rotte an. Ich nahm das Handy und schrieb Opa eine WhatsApp.. " Sauen auf unserer Seite. Nadine geht ran!".

      Jetzt machen wir eine Sprung auf die andere Seite des Wäldchens....

      Opa (damals 70 Jahre alt) fuhr mit seinem treuem Gefährt (G-Klasse) zu der ihm zugedachten Seite. Er sagte sagte sich: "Heute passiert nichts, viel zu hell!". Damit haute er sich die Kopfhörer mit eingebautem Radio um die Ohren und frönte den Musikbeitrag vom NDR1.
      Damit war klar, meine WhatsApp konnte er gar nicht mitbekommen.....

      Auf der anderen Seite hatte mein Schatz bereits eine schöne Strecke zu den Sauen zurückgelegt. Ich konnte sie dabei per Fernglas gut beobachten. Ich sah wie sie anlegte. Ein Schuss hallte über den Acker. Die Sau war getroffen, versucht jedoch der Rotte hinterherzukommen.


      Opa. Mittlerweile hatte NDR1 seine Tat getan. Opas war eingedrusselt. Er wurde wach, weil er etwas lautes gehört hatte. Beim Öffnen der Augen, meinte er ein Sau gesehen zu haben... SAUEN. Plötzlich war er hellwach und raus aus dem treuem G.


      Auf der anderen Seite suchten Nadine und ich den Anschuss... Plötzlich von der anderen Seite: 1. Schuss, 2. Schuss, 3. Schuss....
      Ich sagte zu Nadine: "Was macht Dein Vater da? Macht einen Angriffskrieg?".


      Leider haben wir auf unserer Seite keinen Anschuss gefunden. Also ab zu Opas Seite. Der alte Herr glänzte tatsächlich mit zwei Abschüssen und war (zurecht) stolz wie Bolle. Wir verluden die drei Sauen und begaben uns auf den heimischen Hof um sie zu versorgen.
      (Falls jetzt irgendwer meckert, wir brechen immer auf dem Hof auf. Das sind 5 km Fahrtweg zu Revier. Hier haben wir Licht und fließend Wasser.)


      Wir tranken noch auf das erlegte Wild. Ich sagte zu Nadine, wir müssen morgen unbedingt die Sau nachsuchen.
      Am nächsten Vormittag sind wir zur Nachsuche raus. Es war kein Anschuss zu finden. Ich sagte: Lass uns mal zur andern Seite des Wäldchens fahren. Nicht das die Sau auf der andern Seite liegt. Auf der anderen Seite konnte ich dann einen Hügel auf dem Acker ausmachen.... Die Sau lag.
      Wir hin.... Gott sei Dank waren die Temperaturen ziemlich frisch um die 0 Grad gewesen. Dieses mal brachen wir die Sau vor Ort auf.... (das ist jetzt keine Schleichwerbung... Aber der Schleifstein von Viktorinox für 11 € ist ne geile Scheisse).....

      Wir verluden die Sau und ab gings zu Hof.


      Gegen 17 Uhr waren Nadine und ich an den letzten Schnitten, als plötzlich das Telefon klingelte. Am Ort in unserem Jagdrevier wurden 2 Sauen gesehen. Ich sagte zu Opa, nimm das Gewehr mit... Das tat er auch.....
      Ich sehe sein Grinsen immer noch, als er auf den Hof fuhr.... Vorne auf dem Träger des "G": lagen zwei Sauen.....

      Das war zum Schluss ein rundum schöner Abend in Familie....

      Ein paar Tage später rief ein Anwohner aus dem Dorf in unserm Jagdrevier an, dass er beim renovieren der Mauer hinter sich ein großes Wildschwein bemerkte....

      Wir fuhren hin, konnten aber nichts feststellen. Auf dem heimischen Hof, öffnete ich mit meinem Besuch gerade ein Bier, als das Telefon plötzlich wieder klingelte. Der Anrufer sagte, dass das Schwein jetzt auf seinem Grundstück ist.... und es so gross ist, dass es über eine Kinderrutsche schauen kann. Ich sagte zu Opa los Gewehr einpacken und hin da....


      Auf dem Grundstück angekommen sah ich einen Holzstapel... Unter Zuhilfenahme meines Freundes (Räuberleiter) enterte ich diesen. Ich konnte eine große Wildsau ca. 200 Meter vom Ortsrand ausmachen. Opa war bereits in die Richtung gegangen. Nachdem ich ihm mitteilte wo die Sau ist, brach ein Schuss. Kurze zeit später ein zweiter.
      Ich bekam von Opa einen kurzen Anruf: "Du kannst den "G" rumfahren. Die Sau liegt."

      So kam es zu meinem Avatarbild.



      Leider ist es eines der letzten Bilder unserer geliebten G-Klasse.
      Wir hatten einen Brandstifter in unserm Bereich. Dieser hat es tatsächlich geschafft, unseren treuen Gefährten anzustecken. Auch der Umstand, das er irgendwann erwischt wurde, führte dazu, dass man ihm diese Tat nicht zweifelsfrei nachweisen konnte.
      Zum Glück war der "G" immer noch versichert, so dass die Versicherungssumme ausreichte für Opa einen neuen Jagdwagen zu kaufen...

      Trotzdem vermisse ich den alten "G". Ruhe er in Frieden.....



      Sven

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von gohst76 ()

    • :thumbup: tolles Erlebnis Sven.

      Hatte ne Zeit lang einen alten BW "G" als Jagdwagen, geniale Kiste, war allerdings ein Benziner und schluckte gaaanz schön was weg. Bei den Sprit Preisen heute, würde das noch mehr in der Brieftasche weh tun. :pinch:

      Naja, heute fahren wir mit Juniors Land Rover Discovery ins Revier, wird auch nicht viel billiger :rolleyes: , der hat allerdings einen Spritspar Modus oder sowas :bigsmile2:
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    • Ich habe gerade die Berichte über eure Jagdwagen gelesen und kann es mir nicht verkneifen, auch mal von mir zu berichten. Ich war Ende 2002 in Leipzig zur Vorführung des neuen Porsche Cayenne und war so begeistert davon, dass ich ihn sofort in Tannengrün, extra für die Jagd, bestellt habe. Das war mit Sicherheit das Kind im Manne und einer meiner wenigen Fehlentscheidungen im Leben, d. h. für die Jagd völlig unbrauchbar (bin mindestens 5-mal liegen geblieben) und nachweislich habe ich 24 Liter Super plus im Schnitt gebraucht.
      2003 war ich auf der IAA in Frankfurt und habe mir den neu vorgestellten Grand Vitara von Suzuki angesehen und sofort den auch in Tannengrün bestellt und den Porsche verkauft und das war bestimmt keine Fehlentscheidung, sondern das beste Fahrzeug für die Jagd. Ich habe die Rücksitzbank komplett ausgebaut und dafür eine Elektrowinde eingebaut. Am 15.07.2003 für 33.500 gekauft und am 06.03.2021 für 5.800 € nach Aufgabe der Jagd noch sehr gut verkauft.
      Waidmannsheil
      :wink:
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      Ein Narr sagt, was er weiß; ein Weiser weiß, was er sagt!
    • Ja Bernd, der Porsche ist nicht für den Wald gebaut, aber ein schönes Auto :happy:

      Selber habe ich keinen und werde auch nie einen haben :bigsmile2: aber ich bin mit einem ehemaligen Vorstands Mitglied von Porsche befreundet, mit dem ich auch in Namibia gejagt habe.
      Und so kam ich auch oft in den Genuß mal den ein oder anderen Porsche zu fahren. :rolleyes:

      Wenn ich mal viel zeit habe, dann werde ich mein Tagebuch von der Jagd in Namibia raus suchen und hier mal meine Erlebnisse posten. 8)
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    • Ulfhednar schrieb:

      Wenn ich mal viel zeit habe, dann werde ich mein Tagebuch von der Jagd in Namibia raus suchen und hier mal meine Erlebnisse posten.
      In Afrika war ich nie auf der Jagd und ich glaube, wenn ich da gewesen wäre, hätte ich auch die Big Vive angepeilt, aber dazu hätte ich wohl Rockefeller sein müssen. Es wäre sehr schön, wenn Du das mal in Angriff nehmen könntest. Ich wünsche Dir noch ein schönes Wochenende.
      :wink:
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    • Ich hatte erst überlegt, ob ich mir den neuen Jimny hole. Der sieht ja von außen aus wie eine kleine G-Klasse. Aber der ist von innen wirklich ziemlich klein. Da musste auch die Rücksitzbank ausbauen. Durch nen Kumpel (der ist Servicemeister bei Mitsubishi) konnte ich den Pajero mal Probefahren. Dann habe ich einen für 7000€ (vor 2 Jahren) gefunden.
      Zusammen mit meinem Freund habe ich den jetzt richtig fit, da einige Sachen an dem zu machen waren. Das ist für mich neben dem G die beste Lösung für die Jagd. Außerdem kann ich damit auch mit 5 Mann bequem zum Schießplatz fahren.
      Wenn man mal heute nach einem Pajero sucht, kannste dafür richtig Kohle hinblättern...... Da der nicht mehr für den europäischen Markt gebaut wird.

      Gut nun ist der 4 Zylinderdieselmotor mit 3,2 Liter Hubraum etwas durstig, aber dafür kann man sich bei uns im Revier fast gar nicht festfahren.
      Und ne Standheizung hat der auch noch, das ist ziemlich genial, wenn man bei dem Wetter in ein warmes Auto einsteigen kann und auch keine Scheiben kratzen muss :beer:


      Sven