So meine Weidgenossen,
ich nutze die Zeit in der Quarantäne etwas und bringe Euch ein paar jagdliche Begebenheiten näher.
Es war die Zeit bevor ich meinen Jagdschein hatte. Bei Vollmond wurde familiär beschlossen, dass wir in das Jagdrevier fahren. Wir (das sind Opa, meine Frau und ich) teilten uns in 2 Teams auf. Opa bewachte die eine Seite des kleinen Wäldchens und ich spielte den Spotter für meine Frau an der anderen Seite. Der Abend war langsam in die Nacht übergegangen. Mittlerweile strahlte der Vollmond taghell. Plötzlich kam Bewegung auf den Acker (Maisstoppel). Das Rehwild schreckte immer wieder. Ich konnte eine Rotte Sauen ausmachen. Nadine schnappte sich das Gewehr und ging die Rotte an. Ich nahm das Handy und schrieb Opa eine WhatsApp.. " Sauen auf unserer Seite. Nadine geht ran!".
Jetzt machen wir eine Sprung auf die andere Seite des Wäldchens....
Opa (damals 70 Jahre alt) fuhr mit seinem treuem Gefährt (G-Klasse) zu der ihm zugedachten Seite. Er sagte sagte sich: "Heute passiert nichts, viel zu hell!". Damit haute er sich die Kopfhörer mit eingebautem Radio um die Ohren und frönte den Musikbeitrag vom NDR1.
Damit war klar, meine WhatsApp konnte er gar nicht mitbekommen.....
Auf der anderen Seite hatte mein Schatz bereits eine schöne Strecke zu den Sauen zurückgelegt. Ich konnte sie dabei per Fernglas gut beobachten. Ich sah wie sie anlegte. Ein Schuss hallte über den Acker. Die Sau war getroffen, versucht jedoch der Rotte hinterherzukommen.
Opa. Mittlerweile hatte NDR1 seine Tat getan. Opas war eingedrusselt. Er wurde wach, weil er etwas lautes gehört hatte. Beim Öffnen der Augen, meinte er ein Sau gesehen zu haben... SAUEN. Plötzlich war er hellwach und raus aus dem treuem G.
Auf der anderen Seite suchten Nadine und ich den Anschuss... Plötzlich von der anderen Seite: 1. Schuss, 2. Schuss, 3. Schuss....
Ich sagte zu Nadine: "Was macht Dein Vater da? Macht einen Angriffskrieg?".
Leider haben wir auf unserer Seite keinen Anschuss gefunden. Also ab zu Opas Seite. Der alte Herr glänzte tatsächlich mit zwei Abschüssen und war (zurecht) stolz wie Bolle. Wir verluden die drei Sauen und begaben uns auf den heimischen Hof um sie zu versorgen.
(Falls jetzt irgendwer meckert, wir brechen immer auf dem Hof auf. Das sind 5 km Fahrtweg zu Revier. Hier haben wir Licht und fließend Wasser.)
Wir tranken noch auf das erlegte Wild. Ich sagte zu Nadine, wir müssen morgen unbedingt die Sau nachsuchen.
Am nächsten Vormittag sind wir zur Nachsuche raus. Es war kein Anschuss zu finden. Ich sagte: Lass uns mal zur andern Seite des Wäldchens fahren. Nicht das die Sau auf der andern Seite liegt. Auf der anderen Seite konnte ich dann einen Hügel auf dem Acker ausmachen.... Die Sau lag.
Wir hin.... Gott sei Dank waren die Temperaturen ziemlich frisch um die 0 Grad gewesen. Dieses mal brachen wir die Sau vor Ort auf.... (das ist jetzt keine Schleichwerbung... Aber der Schleifstein von Viktorinox für 11 € ist ne geile Scheisse).....
Wir verluden die Sau und ab gings zu Hof.
Gegen 17 Uhr waren Nadine und ich an den letzten Schnitten, als plötzlich das Telefon klingelte. Am Ort in unserem Jagdrevier wurden 2 Sauen gesehen. Ich sagte zu Opa, nimm das Gewehr mit... Das tat er auch.....
Ich sehe sein Grinsen immer noch, als er auf den Hof fuhr.... Vorne auf dem Träger des "G": lagen zwei Sauen.....
Das war zum Schluss ein rundum schöner Abend in Familie....
Ein paar Tage später rief ein Anwohner aus dem Dorf in unserm Jagdrevier an, dass er beim renovieren der Mauer hinter sich ein großes Wildschwein bemerkte....
Wir fuhren hin, konnten aber nichts feststellen. Auf dem heimischen Hof, öffnete ich mit meinem Besuch gerade ein Bier, als das Telefon plötzlich wieder klingelte. Der Anrufer sagte, dass das Schwein jetzt auf seinem Grundstück ist.... und es so gross ist, dass es über eine Kinderrutsche schauen kann. Ich sagte zu Opa los Gewehr einpacken und hin da....
Auf dem Grundstück angekommen sah ich einen Holzstapel... Unter Zuhilfenahme meines Freundes (Räuberleiter) enterte ich diesen. Ich konnte eine große Wildsau ca. 200 Meter vom Ortsrand ausmachen. Opa war bereits in die Richtung gegangen. Nachdem ich ihm mitteilte wo die Sau ist, brach ein Schuss. Kurze zeit später ein zweiter.
Ich bekam von Opa einen kurzen Anruf: "Du kannst den "G" rumfahren. Die Sau liegt."
So kam es zu meinem Avatarbild.
Leider ist es eines der letzten Bilder unserer geliebten G-Klasse.
Wir hatten einen Brandstifter in unserm Bereich. Dieser hat es tatsächlich geschafft, unseren treuen Gefährten anzustecken. Auch der Umstand, das er irgendwann erwischt wurde, führte dazu, dass man ihm diese Tat nicht zweifelsfrei nachweisen konnte.
Zum Glück war der "G" immer noch versichert, so dass die Versicherungssumme ausreichte für Opa einen neuen Jagdwagen zu kaufen...
Trotzdem vermisse ich den alten "G". Ruhe er in Frieden.....
Sven
ich nutze die Zeit in der Quarantäne etwas und bringe Euch ein paar jagdliche Begebenheiten näher.
Es war die Zeit bevor ich meinen Jagdschein hatte. Bei Vollmond wurde familiär beschlossen, dass wir in das Jagdrevier fahren. Wir (das sind Opa, meine Frau und ich) teilten uns in 2 Teams auf. Opa bewachte die eine Seite des kleinen Wäldchens und ich spielte den Spotter für meine Frau an der anderen Seite. Der Abend war langsam in die Nacht übergegangen. Mittlerweile strahlte der Vollmond taghell. Plötzlich kam Bewegung auf den Acker (Maisstoppel). Das Rehwild schreckte immer wieder. Ich konnte eine Rotte Sauen ausmachen. Nadine schnappte sich das Gewehr und ging die Rotte an. Ich nahm das Handy und schrieb Opa eine WhatsApp.. " Sauen auf unserer Seite. Nadine geht ran!".
Jetzt machen wir eine Sprung auf die andere Seite des Wäldchens....
Opa (damals 70 Jahre alt) fuhr mit seinem treuem Gefährt (G-Klasse) zu der ihm zugedachten Seite. Er sagte sagte sich: "Heute passiert nichts, viel zu hell!". Damit haute er sich die Kopfhörer mit eingebautem Radio um die Ohren und frönte den Musikbeitrag vom NDR1.
Damit war klar, meine WhatsApp konnte er gar nicht mitbekommen.....
Auf der anderen Seite hatte mein Schatz bereits eine schöne Strecke zu den Sauen zurückgelegt. Ich konnte sie dabei per Fernglas gut beobachten. Ich sah wie sie anlegte. Ein Schuss hallte über den Acker. Die Sau war getroffen, versucht jedoch der Rotte hinterherzukommen.
Opa. Mittlerweile hatte NDR1 seine Tat getan. Opas war eingedrusselt. Er wurde wach, weil er etwas lautes gehört hatte. Beim Öffnen der Augen, meinte er ein Sau gesehen zu haben... SAUEN. Plötzlich war er hellwach und raus aus dem treuem G.
Auf der anderen Seite suchten Nadine und ich den Anschuss... Plötzlich von der anderen Seite: 1. Schuss, 2. Schuss, 3. Schuss....
Ich sagte zu Nadine: "Was macht Dein Vater da? Macht einen Angriffskrieg?".
Leider haben wir auf unserer Seite keinen Anschuss gefunden. Also ab zu Opas Seite. Der alte Herr glänzte tatsächlich mit zwei Abschüssen und war (zurecht) stolz wie Bolle. Wir verluden die drei Sauen und begaben uns auf den heimischen Hof um sie zu versorgen.
(Falls jetzt irgendwer meckert, wir brechen immer auf dem Hof auf. Das sind 5 km Fahrtweg zu Revier. Hier haben wir Licht und fließend Wasser.)
Wir tranken noch auf das erlegte Wild. Ich sagte zu Nadine, wir müssen morgen unbedingt die Sau nachsuchen.
Am nächsten Vormittag sind wir zur Nachsuche raus. Es war kein Anschuss zu finden. Ich sagte: Lass uns mal zur andern Seite des Wäldchens fahren. Nicht das die Sau auf der andern Seite liegt. Auf der anderen Seite konnte ich dann einen Hügel auf dem Acker ausmachen.... Die Sau lag.
Wir hin.... Gott sei Dank waren die Temperaturen ziemlich frisch um die 0 Grad gewesen. Dieses mal brachen wir die Sau vor Ort auf.... (das ist jetzt keine Schleichwerbung... Aber der Schleifstein von Viktorinox für 11 € ist ne geile Scheisse).....
Wir verluden die Sau und ab gings zu Hof.
Gegen 17 Uhr waren Nadine und ich an den letzten Schnitten, als plötzlich das Telefon klingelte. Am Ort in unserem Jagdrevier wurden 2 Sauen gesehen. Ich sagte zu Opa, nimm das Gewehr mit... Das tat er auch.....
Ich sehe sein Grinsen immer noch, als er auf den Hof fuhr.... Vorne auf dem Träger des "G": lagen zwei Sauen.....
Das war zum Schluss ein rundum schöner Abend in Familie....
Ein paar Tage später rief ein Anwohner aus dem Dorf in unserm Jagdrevier an, dass er beim renovieren der Mauer hinter sich ein großes Wildschwein bemerkte....
Wir fuhren hin, konnten aber nichts feststellen. Auf dem heimischen Hof, öffnete ich mit meinem Besuch gerade ein Bier, als das Telefon plötzlich wieder klingelte. Der Anrufer sagte, dass das Schwein jetzt auf seinem Grundstück ist.... und es so gross ist, dass es über eine Kinderrutsche schauen kann. Ich sagte zu Opa los Gewehr einpacken und hin da....
Auf dem Grundstück angekommen sah ich einen Holzstapel... Unter Zuhilfenahme meines Freundes (Räuberleiter) enterte ich diesen. Ich konnte eine große Wildsau ca. 200 Meter vom Ortsrand ausmachen. Opa war bereits in die Richtung gegangen. Nachdem ich ihm mitteilte wo die Sau ist, brach ein Schuss. Kurze zeit später ein zweiter.
Ich bekam von Opa einen kurzen Anruf: "Du kannst den "G" rumfahren. Die Sau liegt."
So kam es zu meinem Avatarbild.
Leider ist es eines der letzten Bilder unserer geliebten G-Klasse.
Wir hatten einen Brandstifter in unserm Bereich. Dieser hat es tatsächlich geschafft, unseren treuen Gefährten anzustecken. Auch der Umstand, das er irgendwann erwischt wurde, führte dazu, dass man ihm diese Tat nicht zweifelsfrei nachweisen konnte.
Zum Glück war der "G" immer noch versichert, so dass die Versicherungssumme ausreichte für Opa einen neuen Jagdwagen zu kaufen...
Trotzdem vermisse ich den alten "G". Ruhe er in Frieden.....
Sven
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