Ich kann Euch versichern, dass EW niemals die Zahl der Tiere heimlich verringert. Warum sollten sie das tun? Um ihre Kunden zu verärgern? Und damit sich selber die Geschäftsgrundlage zu ruinieren? Da wären sie schön blöd.
Es kann also nur 2 Möglichkeiten geben:
(a) passiert den Entwicklern bei einem Update unbeabsichtigt ein Missgeschick. Dann muss man sich allerdings fragen, warum dieses Missgeschick immer nur einige wenige ( und meist die langjährigen Intensiv-Spieler) betrifft, und nie die gesamte Community, und warum es - je nachdem, wer sich beklagt - meist nur ganz bestimmte Tierarten; hohe Scores, oder sogar Tiergeschlechter sein sollen. Außerdem prüft EW solche Möglichkeiten immer sehr genau, wenn sie gemeldet werden. So ein Bug müsste also schon ganz besonders heimtückisch sein und sich sämtlichen Analysen der Profis entziehen. Dies ist zwar nie 100% auszuschließen, aber auch äußerst unwahrscheinlich.
(b) Es ist ein psychologischer Effekt. Auch auf die Gefahr hin, dass es wieder nur von manchen, die das offenbar nicht gerne hören wollen, als "Psycho-Spinnerei" abgetan wird (was nichts dran ändert, dass es trotzdem stimmt :-)) ), sage ich es noch einmal: Spieler die viel und lang spielen, entwickeln unbewusst eine zunehmende Erwartungshaltung und gleichzeitig Ungeduld (das geht mir selber auch so, glaubt mir das). Am Anfang ist man nämlich über jeden kleinen Erfolg froh, später häufen sich aber die Erfolge und summieren sich auf, und man schießt natürlich auch immer mal bessere Tiere. Irgendwann tritt dann der Punkt ein, wo man denkt, der Erfolgslevel müsste eigentlich immer weiter steigen (oder zumindest so hoch bleiben wie in er einigen besonders guten Momenten war), was er aber nicht tut, selbst wenn man alle seine gewonnene Erfahrung nutzt. Irgendwann "stagniert" das Spiel zwangsläufig. Und das ist genau der Zeitpunkt, wo es sich entscheidet, ob man weitermacht (weil man noch andere Motivationen hat als nur den Erfolg zu steigern) oder sich zu langweilen beginnt, und sich etwas anderem zuwendet.
Ist im echten Leben übrigens auch so: Ich habe früher mit einer Begeisterung geangelt, die ich heute einfach nicht mehr aufbringe (obwohl ich immer noch gerne fischen gehe): An Anfang war jeder Fang und jeder kleine Fisch toll, und Tage ohne Beute trotzdem immer aufregend; mit der Zeit wurde ich aber immer besser und fing mehr und größere Fische -- und jetzt ist ein Tag, wo ich Schneider bleibe, ein enttäuschender Flop, der mich fragen lässt, ob ich meine Zeit nicht besser anders genutzt hätte. Gibt es jetzt weniger Fische? Nein, unser Verein setzt jedes Jahr die gleichen Mengen. Nur ich selber habe mich verändert; ich erwarte jetzt mehr, und wenn ich es nicht bekomme, bin ich unzufrieden.
Das meine ich damit. Es ist eine Frage der Eigen-Motivation. EW – wie jeder andere PC-Spiele-Macher – kennt diesen Effekt natürlich. Der ist ja auch insofern gut, als man nie neue Spiele verkaufen könnte, wenn die Leute bei einem alten Spiel ewig bleiben würden. Spiele, die nicht weiterentwickelt werden, sind daher (bis auf wenige unverwüstliche „Klassiker“) irgendwann alle automatisch „out“ und vergessen. TH verfolgt nun die Strategie, durch ständige Weiterentwicklung am Leben zu bleiben. Und das klappt auch ganz gut – nur für manche ist das Tempo eben auf die Dauer nicht schnell genug, und der „Kick“ den das Neue immer ausmacht, kommt nicht mehr rechtzeitig. Das könnte man nur ändern, wenn ein viel größeres Team an TH arbeiten würde – aber da beißt sich die Schlange in den Schwanz: erst eine größere Kundenzahl würde mehr Mitarbeiter ernähren, die dann wieder schneller Updates produzieren könnten. Da TH aber ohnehin, wie ich ja schon sagte, ein „Luxusprodukt“ mit einer vergleichsweise relativ kleinen Spielerzahl ist, welches Avalanche seit 2 Jahren quasi nebenher „sponsert“, wird es hier aber keine einfache Lösung geben. Wir können nur hoffen, dass trotz allem insgesamt eine langsame, aber stetige Zunahme von Spielern insgesamt langfristig das Niveau erhält, das wir heute haben.