Hast du schon mal nen richtigen Bogenschützen beobachtet: Der hält so einen Recurve Bogen auch nur sehr sehr kurz. Teilweise wird weniger als eine Sekunde gezielt. Das schafft man von der Kraft her einfach nicht länger.

Das ist allerdings etwas verallgemeinert und hängt natürlich von der Stärke des Bogens ab.
Zum Recurve im Spiel habe ich noch keine Angabe gefunden, wie stark der sein soll.
Ich schiesse im RL Langbögen mit 30 bzw. 35 Pfund, die kann ich schon einige Zeit gespannt halten.
Bögen mit 40 oder notfalls auch 50 Pfund kann ich schiessen, aber nur viel kürzer gespannt halten, alles darüber ist für mich zu viel, da ich zu selten trainiere...
Und dass teilweise sehr kurz gezielt wird, hängt wohl auch mit der intuitiven Schiessweise zusammen, da ein wirkliches "Zielen" bei derartigen Bögen ja ohnehin nicht möglich ist.

Mich regts langsam echt auf dass der python so extrem schwach ist...
das ist so ein super bogen aber ständig leben die tiere noch wenn ich sie nach einem lungenschuss finde das hatte ich noch nicht mal beim revurve bogen.

"Phiasma" schrieb:

Und dass teilweise sehr kurz gezielt wird, hängt wohl auch mit der intuitiven Schiessweise zusammen, da ein wirkliches "Zielen" bei derartigen Bögen ja ohnehin nicht möglich ist.

Wie muß ich mir das als jemand vorstellen, der zum letzten Mal mit dem Bogen als Faschingsindianer vor 40 Jahren geschossen hat? Nimmst du das Ziel ins Auge, bevor du den Bogen hebst und schaust dann nur noch kurz hin? Nach dem Motto: Wo das Auge hinschaut, geht der Pfeil hin?

eher der Finger ... Wenn du willkürlich auf ein Objekt, egal wie weit weg, zeigst welches vor neben oder gar hinter dir ist, und dort jemand anders deinem Finger entlang schaut, zeigst du auch ziemlich genau direkt auf das Objekt.
Beim Intuitiven Bogenschießen bringst du quasi deinem Unterbewusstsein bei, dein Arm, der Bogen und der Pfeil inklusive Ballistik sind dein Finger. Das erfordert ein bisschen Übung, da bei jedem neu spannen, bei fast jedem Pfeil du eine etwas andere Ballistik hast und das Unterbewusstsein immer wieder neues Input bekommt.
Du zielst nicht wirklich mit dem Auge, sondern mit dem Willen, nur ist der Bogen kein grader Zeigestock oder Finger.
Wirklich gut geübte (intuitive) Bogenschützen treffen Ziele hinter sich aus der Hüftdrehung heraus in Sekundenschnelle.

Dieser ganze neumodische Schnickschnack mit Zielhilfen usw. mach da ne Wissenschaft und Reproduzierbarkeit draus.
Wenn du in TH mit dem Recurve unterwegs bist, versuche den Rangefinder nicht zu benutzen, test auf der Bogenbahn und dann kann man halbwegs intuitiv auch virtuell schießen. Du musst nur Größe und Entfernung vom Ziel in etwa abschätzen können, durch Übung auf der Bahn.

Ganz besonders gut können das Kinder, die denken nicht nach und machen einfach. Erwachsene müssen erst ihr Zwangsdenken abschalten oder überwinden.

Du zielst nicht wirklich mit dem Auge, sondern mit dem Willen

Das ist schön gesagt, nicht umsonst heisst es ja "Ziele nicht, dann triffst Du..." Allerdings fehlt mir noch etwas die Übung, um damit richtig erfolgreich zu sein.

Was aber im RL halbwegs klappt, funktioniert bei mir mit dem TH-Recurve nicht mal ansatzweise, da treffe ich (bisher) nur,
wenn ich diese Linie oberhalb des Pfeiles visualisiere... Intuitiv halte ich den Bogen immer viel zu hoch :-!

Intuitiv halte ich den Bogen immer viel zu hoch

hihi, das liegt vielleicht daran, dass du RL 30-35lbs hast und vermutlich Lang- und/oder Flachbogen schießt, richtig?
Der Recurve in TH hat nen bisschen mehr Wumms und du hast mehr virtuelle Muckies, somit setzt die spürbare Ballistik erst später ein ..

"Mungo667" schrieb:

Wenn du in TH mit dem Recurve unterwegs bist, versuche den Rangefinder nicht zu benutzen, test auf der Bogenbahn und dann kann man halbwegs intuitiv auch virtuell schießen. Du musst nur Größe und Entfernung vom Ziel in etwa abschätzen können, durch Übung auf der Bahn.

... und so eine Weissheit von jemanden, der noch nie mit dem Recurve geschossen hat ... :->

na wie gut, dass bei TH die Bogenbahn nicht mitzählt ....
und keinen Skill zu haben bedeutet ja auch nur, noch nichts getroffen zu haben ... richtig soweit?

"Mungo667" schrieb:

und keinen Skill zu haben bedeutet ja auch nur, noch nichts getroffen zu haben ... richtig soweit?

... nicht richtig, denn sonst würden die Fehlschüsse in der Gesammtstatistik stehen, aber bei Dir ist der Recurve gar nicht aufgelistet ... logischerweise also auch noch nie damit auf Wild geschossen ... :-b

korrekt ... für mehr als die Bahn hatte ich noch keine Zeit damit verbacht ..

Nimmst du das Ziel ins Auge, bevor du den Bogen hebst und schaust dann nur noch kurz hin? Nach dem Motto: Wo das Auge hinschaut, geht der Pfeil hin?

Im günstigsten Falle funktioniert das so...
Als weniger geübter Schütze versucht man möglichst immer die gleiche Körperhaltung einzunehmen. Dann sollte die Bogensehne immer genau bis zum gleichen Punkt ausgezogen werden, was sowohl die Auszugslänge als auch den Winkel betrifft - bei mir ist dieser "Ankerpunkt" erreicht, wenn der Daumen meiner Sehnenhand eine bestimmte Stelle an meinem Kinn berührt. So soll halt eine gewisse Reproduzierbarkeit erreicht werden.
Bei sehr geübten Schützen ist das dann nicht mehr so wichtig, denke ich.
Mir hilft auch konzentriertes Ausatmen, Augen schliessen und aufs Ziel konzentrieren (die ich vor dem Schuss natürlich tunlichst wieder öffne :-D ) etc.
Es gibt auch die Möglichkeit, durch sogenanntes "Stringwalking" (Entlangwandern der Finger an der Sehne und dann Ziel anvisieren über den Pfeil) eine Art Zielen hinzubekommen - das habe ich allerdings nie ausprobiert, weil es dann halt kein intuitives Schiessen mehr für mich ist. (Ist z. B. bei Wettbewerben auch gewöhnlich nicht zugelassen)

Danke für die Erläuterungen. Kann ich mir noch nicht mal theoretisch vorstellen. Vielleicht suche ich mir im Frühjahr einen Club, wo man mal Probeschiessen kann.

Die meisten Vereine bieten eine Art "Schnuppertraining" an, wo Du dann auch Ausrüstung gestellt bekommst.
(Ich habe das Glück, dass mein Dad meine Bögen baut... 8-0 )

Kann man auch ein bisschen mit dem Stein werfen vergleichen, wirklich Zielen ist da ja auch nicht möglich, aber man hat ein Gefühl dafür wo er in etwa landet. Das sind auch solche Sachen die man auch mit Kleinkindern früh und oft üben sollte.
Im Grunde ist das aber auch schon intuitives "Schießen" der einfachsten Form.