Eure Strecke

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    • Soo,

      Kleine Geschichte mal wieder wenns endlich wieder läuft :-)

      Gestern Abend am Waldrand. Gegen 15.30 Uhr tritt beim Nachbar eine Gais mit zwei Kitzen und einem Schmalreh aus (davon ging ich mal aus zu dem Zeitpunkt). Die Kollegen waren dort entspannt am äßen und machten wenig Anstalten in meine Richtung zu ziehen. Gegen 16.45 kam dann etwas Bewegung in die Geschichte und die Gais kam plötzlich flüchtig in meine Richtung und verschwand in 50m Entfernung im Wald. Meine Aufmerksamkeit galt aber den Kitzen. Diese kamen ebenfalls im leichten troll an. Als die zwei die Grenze überquerten hatte ich mich schon gerichtet und war bereit. Auf 130m verhofften die zwei kurz und das vordere bekam die .308 aus der Helix kurz hinters Blatt. Auf den Schuss kamen beide flüchtig in meine Richtung, das beschossene Stück brach nach wenigen Sekunden zusammen. Das zweite Kitz war schon unmittelbar vor dem Wald als ich es anschreckte und es stehen blieb. Die .308 fasste es auf dem Einschuss hinterm Blatt und ging auf der Blattschaufel raus. Auf den Schuss legte es einen Salto rückwärts hin und verendete.

      Beide hatten 13kg. Bild fehlt leider, da ich es schlicht vergessen hatte. Waren beides Bockkitze.

      Heute Abend 150m entfernt von gestern Abend, dafür im Wald. Primär wieder auf Rehwild und evtl später noch auf Fuchs (Ende der Ranz läuft ja gerade). Auf dem Sitz hat man im Prinzip vier Schneisen in einer ehemaligen angelegten Aufforstung und könnte jeweils gute 300m schießen. Als ich mich um zwei dort hin setzte waren bereits Kitz und Gais ausgetreten. Allerdings gute 300m weg und dafür zu weit. Ich hatte den Abend mehrfach Rehwild vor, aber alles zu weit, oder teils Böcke im Bast oder einzelene Gaisen. Gegen 17.10 hörte ich dann plötzlich sehr deutlich eine Sau rechts vor mir. Dann war plötzlich wieder Ruhe. Gegen 17.20 Uhr hörte ich sie dann plötzlich wieder kurz vor dem linken Weg. Ich mich also schnell eingerichtet und dann war aber auch wieder Ruhe. Dann nach 15min im Anschlag, rum sitzen und mittlerweile kalten Fingern kam der Kollege auf einmal an. Kurz im Zf angesprochen : ~30-40kg, der passt mir. Als er auf der Mitte vom Weg war und ich die Hoffnung aufgab das er Mal verhoffen würde, habe ich ihn ins Absehen rein laufen lassen und auf Höhe vom Hals-Ansatz fliegen lassen. Auf den Schuss hin ging der Kollege direkt down, schlegelte noch kurz und dann war Ruhe.



      Ülk, hatte aufgebrochen 39kg, Einschuss sieht man auf dem Bild. Kreuz war noch intakt, durch den hohen Schuss und den Schlag aufs Kreuz kam es aber zum schlagartigen verenden.

      Morgen heute nochmal weiter, dann war es das zumindest beim Rehwild wohl für das JJ 16/17. Wmh allen :wink:
    • Richtig, ab dem 01.05. wieder! Bei mir ging dieses Jagdjahr aber relativ wenig, viel draußen, wenig erlegt, aber das gibt es bei mir nicht anders :D

      Nur auf Drückjagden zweimal Erfolg verbuchen können.

      Vielleicht kurze Geschichte zu der einen:
      Morgens der Anruf, dass beim Nachbarn Sauen stecken und er drücken möchte. Mittags dann Treffpunkt und relativ zügig die Schützen angestellt. Treiber wurden in den Wägen rausgefahren und warteten auf dem Weg, bis die Schützen angestellt sind. Der erste in meiner Gruppe wurde ans Feld gestellt, dachte mir schon was für ein armer Kerl das ist. Nachdem ich dann auch ans Feld gestellt wurde, malte ich mir nicht viel von diesem Platz aus, war genau ini einem Waldeck angestellt mit Blick aufs Feld.

      Der Ansteller und die 5 weiteren Schützen verschwanden im Wald um angestellt zu werden. Dreißig Sekunden später hörte ich dann schon etwas den Hang hoch ziehen und wusste, dass es Sauen waren. Zum Glück hatte ich die Waffe schon direkt nach Einnahme geladen ( anders als der andere Schütze neben mir :D ) und drehte mich in die passende Richtung. Die Rotte kam in mein Blickfeld, 30m vor mir im Wald, jedoch fehlte der Kugelfang. Die Leitbache ging voraus, gefolgt von 5 Frischlingen und 2 Überläufern, 20 m von mir entfernt. Jetzt eine Bewegung und ich wusste, dass sie mich merkt. Sie stoppte ihren Gangn, äugte in meine Richtung und äugte mich an, ich rührte mich keinen Millimeter, wartete, und sie zig langsam weiter. Noch 20m und ich hätte Kugelfang dachte ich mir, ließ sie noch weiter, noch 10m, noch ein Stück, Waffe in den Anschlag, BAche vorbei, Frischling vorbei, der nächste soll es werden, aufs Blatt und der Knall ertönte. Die Sau liegt sofort, kurzes Klagen von ihr macht mich stutzig und ich konzentriere mich nur auf sie, lasse die anderen passieren. Die Sau ist mausetot, doch dem anderen Schützen ( der arme Kerl :D) kommt die ganze Rotte auf 30m übers freie Feld, hat dann noch zwei Stück erlegen können, mir war es zu weit ( knapp 150m) flüchtig.
      Am Ende wurde dann doch noch getrieben, 12 müssten auf der Strecke gelegen haben, schön war, dass auch die Treiber mal sehen konnten, wie die Sauen rausgehen und beschossen wurden.

      LG :Peng:
    • Na dann will ich hier auch mal wieder was von mir geben. Ich fasse mal meine Drückjagd-Saison für euch zusammen.

      Los ging es am letzten Oktober-Wochenende, traditionell beim Bruder meines Jagdherrn. Ich hatte meine neue Waffe zum ersten Mal dabei, einen Mauer 98 in 8x57IS und mit Docter Sight. Gleich zu Anfang fiel links von mir ein Schuss, also richtete ich mich so langsam ein. Und tatsächlich wechselte mich ein einzelnes Muffelschaf an, bei dem ich direkt sehen konnte, dass vor den Keulen Teile der Eingeweide nach draußen hingen. Muffelwild hat übrigens hervorragende Augen, so dass ich nur in Zeitlupe und wenn das Schaf mal weg sah in Anschlag gehen konnte. Dann brach der Schuss und das Schaf brach zusammen. Es hob jedoch immer mal wieder den Kopf und so entschied ich mich, dass ein Fangschuss fallen musste. Dazu musste ich allerdings etwas näher heran, da das Gras noch recht hoch stand. Dabei passierte es, dass das Schaf aufstand und spitz von mir weg flüchtete. Völlig perplex dachte ich gar nicht daran, einen Schuss abzugeben. Den Anschuss habe ich dann markiert. Für den zweiten Teil des Treibens musste ich dann den Stand wechseln. Dort kamen aus meinem Rücken ein Fuchs und ein Widder, geschossen habe ich auf beide nicht. Über SMS hatte ich dem Jagdleiter schon mitgeteilt, dass ich eine Nachsuche habe, er antwortete mir, dass er ein krankes Schaf geschossen hat. Trotzdem haben wir dann noch mit einem Schweißhund nachgesucht und sind nach knapp 1km am Aufbruch des Jagdleiters angekommen. Damit war klar, dass das Schaf liegt. Was war passiert? Ich hab auf ca. 35m mitten aufs Blatt geschossen, allerdings muss wohl mit der Optik trotz vorherigen Einschießens nicht gestimmt haben, so dass aus dem Blattschuss ein Krellschuss am Trägeransatz wurde. Einige Kontrollschüsse ein paar Tage bestätigten dann, dass etwas verstellt war. Im Grunde erstmal kein guter Start in die Saison, aber das Schaf kam zum Glück zur Strecke.

      Danach hatte ich erstmal "Pause", bevor es am letzten November-Wochenende in die Lüneburger Heide ging. Mein Onkel hatte mich eingeladen. Es war super Wetter, ich habe viele neue und nette Leute getroffen. Meinen Stand hatte ich in einem Kiefernaltholz ohne Unterwuchs, ein super Platz. Gleich zu Beginn verpasste ich einen sowieso viel zu schnellen Fuchs. Etwas später schnürte dann einer direkt auf mich zu und erhielt von mir die Kugel. Danach verging einige Zeit mit Rehwild, wo ich allerdings nicht zu Schuss kam. Zum Ende hin, das Stehen wurde langsam anstrengend und auch an den Händen wurde es kalt, erschien wie gemalt auf einer Schneise, 40m vor mir, eine einzelne Sau. Ein viel zu überhasteter Schuss ging fehl und aufgrund des Bewuchses wurde ich auch keinen zweiten Schuss los. Bei der Kontrollsuche haben wir nichts gefunden, lediglich einen starken Baum hatte ich gestreift. Die Sau war übrigens die einzige im Treiben. Am Schluss lagen dann 5 Stück Rehwild und der Fuchs.



      In der nächsten Woche ging es dann gleich weiter bei einem Bekannten. Ich fass es kurz: es war windig ohne Ende, ich hab gefroren wie nie und außer im Nachbarrevier nicht ein Stück Wild gesehen. In dem Teil des Reviers, dass wir bejagt haben, fiel nicht ein Schuss, nur beim Nachbarn wurde was erlegt, es war allerdings eine sehr bunte Strecke:



      Am nächsten Tag ging es dann mit einem Kumpel, mit dem ich den Jagdschein gemacht habe in Richtung Leipzig. Bejagt wurde ein recht großes Waldstück, allerdings boten die vielen Bäume ziemlich wenig Schussfeld. Und doch kam es so, dass ich noch nicht einmal richtig gesessen hatte und schon die erste Rotte Sauen anwechselte. Die kamen sehr vertraut, wurden wahrscheinlich durch das Anstellen der anderen Schützen locker gemacht und ich konnte einen Frischling erlegen. Aus dem auf den Schuss folgenden Chaos konnte ich dann keine weitere Sau herauspicken. Im Laufe des Treibens wechselte dann immer wieder Rehwild durch, ich glaube am Ende waren es insgesamt über 50 Stück. Zum einen durch den Bewuchs und auch deswegen, weil ich bei Drückjagden nur sehr ungern Rehwild schieße, kamen alle unversehrt davon. Doch dann kam ein einzelnes Kitz, es war recht unsicher und so entschied ich mich im passenden Moment zum Schuss. Es lag dann auch gleich, hatte allerdings im Moment des Schusses noch einen Schritt nach vorn gemacht, was ich dann beim Aufbrechen leidlich feststellen musste. Der Pansen war eröffnet und somit die ganze grüne und stinkende Brühe im inneren des Kitzes. Nicht wirklich schön, aber immerhin lag es im Knall.
      Nach dem Aufbrechen zog ich dann meine beiden Stücke an den Weg, der nur 20m von meinem Sitz entfernt verlief. Als ich dann zurück zum Stand ging, um meine Sachen und meine Waffe zu holen, wechselte doch tatsächlich noch einmal eine Rotte Sauen 40m vor mir durch den Bestand. Wäre das Treiben nicht vorbei gewesen und meine Waffe wäre nicht noch am Stand gewesen, hätte ich wohl noch eine Sau mehr liegen haben können. Trotzdem war es eine tolle Jagd mit einer wirklich extrem guten Strecke:



      Am Wochenende darauf folgte dann "die Jagd des Jahres". Wieder beim Bruder meines Jagdherren. Im Grunde ist es eine Abstauberjagd, die haben dort einen sehr vermögenden Eigenjagdbesitzer, bei dem sich das Wild mehr oder weniger stapelt. Wenn der bei sich im Wald drückt, sitzen wir immer am Rand und nehmen mit was kommt und das ist meistens nicht wenig. So wechselte mich schon Am Anfang ein Rudel Muffelwild von ca. 50 Stück an. Im Zielfernrohr konnte ich dann ein Lamm ausmachen, das Schussverletzungen an beiden Vorderläufen hatte. Mein Schuss musste schnell raus, da das restliche Rudel sich schon langsam hinter dem Lamm sammelte und so kam ich etwas weit hinten ab. Das Lamm ging dann noch bis zum nächsten Heckenstreifen, wo es sich niedertat. Das konnte ich im Fernglas beobachten. Ich wollte es in Ruhe verenden lassen, für einen Schuss war es eh zu weit weg. Nach einer Weile wechselte dann eine stärkere Sau quer vor mir auf einer Steinrücke, leider zu weit, aber ich kannte den Wechsel noch vom Vorjahr und machte mich schon mal fertig, für alle Fälle. Und tatsächlich kam die Sau auf dem erwarteten Wechsel und ich schoss. Daraufhin blieb sie stehen und ging dann etwas schneller weiter. Ein zweiter Schuss lies sie dann nach 5m verenden. In der Aufbruchpause (wir bleiben in der Regel mindestens 4 - 5 Stunden sitzen) wollte ich dann das Lamm holen, dass meiner Meinung nach schon längst verendet sein müsste. Aber nichts da, als ich an der Hecke ankam stand es auf und flüchtete in die nächste Dickung. Dort erhielt es dann von mir den Fangschuss. Nach dem Aufbrechen wurde es ziemlich ruhig, so dass ich per SMS meine Fühler ausstreckte, was wohl beim Rest so liegt. Als ich dann mal den Kopf hoch nahm, kam gerade eine Rotte Sauen über die Wiese, die ersten hatte ich doch tatsächlich schon verpasst. Eine fehlte ich dann noch, eine weitere erhielt aber die Kugel und blieb am Ort liegen. Nochmal Glück gehabt. Es lagen dann 2 Stück Muffelwild und 5 Sauen, nicht so gut wie letztes Jahr, wo mein Jagdherr allein schon 5 Sauen geschossen hat, aber für mich doch ein überaus erfolgreicher Jagdtag.



      Im Januar stand dann noch eine letzte Jagd an. Bei nasskaltem Wetter und etwas 25cm Schnee fiel leider auch kein Schuss, immerhin hatte ich ein Rudel Damwild in Anblick, allerdings im Gatter neben meinem Stand :-D

      Für mich war es eine sehr gute Saison, im Kopf bleiben wirklich großartige Erinnerungen zurück. Auch musste ich am eigenen Leib erfahren, was ich schon oft gehört hatte: nämlich dass Muffelwild einfach unheimlich schusshart ist. Mit diesen Erfahrungen werde ich dann in die nächste Saison starten und versuchen, es besser zu machen, denn beide Situation sind für mich so nicht hinnehmbar, wenn es auch im Nachhinein alles gut gegangen ist.


      In den nächsten Tagen kommt dann noch was zur letzten Woche, da war ich auch nicht untätig. Ihr könnte euch auf was freuen.
      JAGEN:
      Die Kunst, Wild zu hegen, bis es alt genug ist, damit es unter hohen Strapazen, hohen Kosten und viel Zeitaufwand wieder aufgespürt und erlegt werden kann.


    • Mein Jagdjahr lief ab Oktober auch ziemlich Mau.
      Ich habe eine neue Stelle angenommen und obwohl die Jagd ein Teil meines Berufes ist, hatten andere Sachen in dieser Zeit Priorität. (Zumindest laut meines Chefs, der ein Verfechter der Einzeljagd ist).
      Drückjagden fanden für mich nur zwei Stück statt, bei welchen ich nicht zu Schuss kam. Auf die Einzeljagd komme ich in meiner Freizeit sehr selten, da ich unter der Woche alleinerziehend bin und am Wochenende nunmal Familienzeit ist.
      Allerdings hatte ich noch drei andere Jagdgelegenheiten auf Flugwild in der Zwischenzeit. Im Dezember konnte ich zweimal auf Enten gehen und habe einmal einen Erpel heruntergeholt, während die Gesamtstrecke mit sechs Jägern fünf Enten waren. Bei dem anderen Termin wurde ich Jagdkönig mit vier Enten. Dort schoss ich alleine die Gesamtstrecke. Fotos habe ich hiervon nicht mehr, da ich mittlerweile ein neues Handy habe.
      Aber ein Foto habe ich noch. Und zwar vom dritten Flugwildtermin. Anfang November bin ich mit meinem Vater und meinem Bruder an den Dümmer See gefahren, um Gänse zu bejagen. Wir waren von Samstag Morgen bis Sonntag Morgen unterwegs.

      Sowohl mein Vater, als auch mein Bruder hatten am Samstag schon Gänse strecken können. Bei mir blieb der Erfolg erstmal aus. Sonntag Morgen änderte sich dies, als ein Schof Gänse in der richtigen Höhe kam und ich eine Doublette schoss. (Für die Nichtjäger: Eine Doublette heißt zwei Tiere zu erlegen ohne nachzuladen. Also habe ich mit der Bockflinte, welche 2 Schuss hat, 2 Treffer gelandet.)
      Da ich insgesamt ziemlich gefrustet von diesem Jagdjahr war (4 Stück Schalenwild im Vergleich zu 19 Stück im Vorjahr), habe ich nichts geschrieben. Gab ja auch kaum etwas.^^
      Hoffentlich wird es ab Mai wieder besser.
    • So, ich hatte ja noch eine weitere Geschichte versprochen und die soll jetzt kommen:

      Am 6. März schien der Halbmond vom Himmel, es gab tagsüber noch ein ganz wenig Schnee, so dass es eine geschlossene Schneedecke gab. Sozusagen allerbeste Voraussetzungen, um sich mal an die Sauen zu machen, dachte ich mir. Also warm angezogen und kurz nach 8 ging es raus. Ich hatte mich gerade hingesetzt und die Fenster aufgemacht. Mein erster Blick mit dem Fernglas ging in Richtung meiner Kirrung. Dort war allerdings alles beim alten, die Kirrtrommel war nicht mal angerührt. Ich lies den Blick weiter auf die Wiese schweifen und sah 3 Stück Rehwild, die auffällig in die gleiche Richtung sicherten (also guckten) und als ich auch da hin schaute sah ich, wie ein schwarzer Fleck nach dem anderen auf die Wiese kam. Es sollten letztlich ca. 20 werden. Leider sind es bis zu der Stelle, wo die Schweine kamen ungefähr 200m. Definitv zu weit. Das Glück war aber mit mir und so kam es, dass die Rotte langsam paralell zur Kanzel zog, immer wieder blieben einzelne Stücke stehen und stocherten in der Wiese nach essbarem. Ich hatte natürlich längst die Waffe aus dem Fenster gesteckt. Beim vorschieben über die Brüstung habe ich dann doch tatsächlich mein Magazin ausgelöst, dass laut polternd auf den Kanzelboden fiel. Das war es mit dem Glück, dachte ich mir, aber die Schweine hatten tatsächlich nichts bemerkt. Also Magazin aufgehoben und vorsichtig wieder eingesteckt. Dann ging es ziemlich schnell, eine der kleineren Sauen stand frei und stocherte in der Wiese. Der Schuss war raus und nachdem ich nicht mehr vom Mündungsfeuer geblendet war, konnte ich sehen, dass zum einen die Rotte verschwunden war und zum anderen, an der Stelle, wo ich geschossen hatte, ein großer schwarzer Klumpen auf der Wiese lag. Mich hat es dann nicht mehr allzu lange auf dem Sitz gehalten, ich hab mein Zeug zusammen gepackt und bin zum Schwein. Vor mir lag dann ein Überläuferkeiler von aufgebrochen 40kg. Meine Freude war extrem groß, da dies meine erste Sau im noch aktuellen Jagdjahr im heimischen Revier war. Letztes Jahr wollte es einfach nicht passen. Umso größer war auch die Freude meiner Mitjäger. Halb 10 war ich dann wieder zuhause, wirklich angenehm, wenn man am nächsten Tag früh raus muss.



      Nur zwei Tage später zog es mich dann an die gleiche Stelle, voller Überzeugung, dass die Rotte wiederkommen würde. Also wieder warm eingepackt und diesmal etwas eher los, auch wenn ich der Meinung war, dass es diesmal definitiv länger dauern würde, falls es denn überhaupt klappt. Aber da diesmal mein Dienstplan mit dem Mond absolut super zusammenpasste, wollte ich jede Chance nutzen. So bin ich wieder zu der Kanzel, dummerweise bin ich beim Einstieg an der Tür etwas hängen geblieben, was einige Geräusche machte. Mein erster Gedanke war, dass jetzt erstmal keine Sau an die Kirrung mehr gehen würde. Ich hab mich dann also wieder hingesetzt, die Fenster aufgemacht und gewohnheitsmäßig wieder zuerst zur Kirrung geschaut. Meine Augen waren danach wahrscheinlich genauso groß wie die 56mm-Objektive meines Fernglases, denn da standen auf der Kirrung tatsächlich zwei Sauen, wovon sich eine mit der Kirrtrommel vergnügte. Immer noch ungläubig darüber, dass diese meinen Lärm auf 60m nicht vernommen hatten, nahm ich die Waffe hoch und musste nur kurz warten, bis die Sau an der Trommel breit stand und ich schießen konnte. Nachdem die Blendung abgeklungen war, nahm ich das Fernglas, in voller Erwartung, dort das Schwein liegen zu sehen. Aber nichts da, sollte sich mein fast schon extremes Glück etwa wieder gedreht haben? Erste Zweifel kamen auf, ob die Sau nicht vielleicht doch anders stand, als ich dachte, oder oder oder... Also gleich mal meinem Jagdherren geschrieben, dass sein Hund von Nöten sein wird. Er sagte mir dann, ich soll erstmal den Anschuss kontrollieren und ihm sagen, was ich sehe. Ich bin also erstmal zum Auto und hab die Lampe geholt. Am Anschuss dann eindeutig Schweiß und davon nicht wenig. Auch war erkennbar, dass es Lungenschweiß war. Also wieder angerufen, er war mittlerweile auch schon unterwegs. Er versicherte mir auch, dass die Sau wahrscheinlich liegt, aber mit jeder Minute, die ich wartete, kamen mehr Zweifel auf, was nicht alles doch sein könnte. Als wir dann nochmal gemeinsam zum Anschuss gingen, wurde ich schon wieder zuversichtlicher. Nach ungefähr 30m hatte der Bayrische Gebirgsschweißhund dann auch schon die Sau gefunden und wurde entsprechend gelobt. Es lag wieder ein Überläuferkeiler von 45kg auf der Strecke, der Schuss war perfekt hinter dem Blatt durch die Kammer gegangen.



      So haben mir zwei Ansitze von insgesamt wahrscheinlich maximal 10 Minuten Dauer zwei Sauen gebracht. Daran könnte man sich schon glatt gewöhnen :-D
      JAGEN:
      Die Kunst, Wild zu hegen, bis es alt genug ist, damit es unter hohen Strapazen, hohen Kosten und viel Zeitaufwand wieder aufgespürt und erlegt werden kann.


    • Relativ unspannend heute, aber das Ergebnis hat mich etwas geschockt:

      Montag ein Keilerchen geschossen gehabt und heute Abend wieder an der selben Stelle gesessen. Eigentlich galt es wieder den Sauen die am Mais Schaden machen. Kam dann aber etwas anders: Um 21.15 Uhr, hörte ich auf einmal ein "brummen" aus dem Wald. Was da brummte war dann auch Recht schnell raus gefunden, als ich was "rotes" in den Hecken sah.

      Um 21.20 Uhr habe ich dann auf 60m fliegen lasse:



      Knopfbock, aufgebrochen ganze 7kg schwer. Eine furchtbare Krücke und ich frag mich echt wie der uns letzten Herbst durch rutschen konnte. Das brummen kam übrigens von Rachendasseln, die dem Kollegen das Leben schwer gemacht haben.

      Waidmannsheil allen!!