Eure Strecke

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    • Schade das man ignoriert wird. Darum habe ich google bemüht. ;-)
      Rehe gibt es in Deutschland wohl noch wie Sand am Meer.
      Ca. 1 Millionen Rehe werden jedes Jahr in Deutschland von Jägern getötet.
      Jedes 10. Reh wird überfahren ! Wahnsinn !
      Für den Leihen ist so ein Hintergrundwissen doch sehr interessant.
      Ihr Jäger habt die Zahlen doch bestimmt alle im Kopf.

      Ich habe mit meinem Auto schon 3 Kaninchen einen Feldhasen eine Katze und einen Baummarder unabsichtlich erlegt !
      Ja und Millionen von Insekten starben auf der Windschutzscheibe.

      Ich bin auch ein Jäger und Sammler !
      In diesem Sinne, WMH ! :cool:
    • Fleischhammer, ignorieren wollte dich bestimmt niemand, das ganze scheint einfach untergegangen zu sein. Ich will mich deiner Fragen mal annehmen so gut ich kann. Ich bin zwar kein Rehwild-Experte, aber etwas sollte vom Jagdkurs noch hängen geblieben sein. Ergänzungen und Fehlerkorrekturen durch andere sind hier natürlich ausdrücklich gewünscht.

      Fangen wir mal an. Dass es dem Rehwild in Deutschland sehr gut geht hast du richtig erkannt. Rehwild kann man eigentlich jeden Tag auf Feldern und Wiesen beobachten. Das liegt auch daran, dass die Pausen zwischen Ruhen und Futtern aufnehmen, der Jäger nennt es äsen, relativ kurz ausfallen (Grund dafür ist u.a. das geringe Volumen des Magens (Pansen) und dass Rehwild bei der Wahl seiner Äsung sehr wählerisch ist. Rehe sind sogenannte Konzentratselektierer, d.h. sie suchen sich nur das beste und leckerste. Das führt dann schon mal zu einem längeren Aufenthalt auf den Freiflächen.
      Was du zu den Böcken schreibst ist soweit auch richtig. Vor allem die einjährigen Böcke, die Jährlinge, haben meist nur 2 dünne Spieße, sie meist nicht höher wachsen als die Ohren (Lauscher). Rehwild lebt territorial, jedes Reh hat also sein eigenes kleines Revier, dass es für sich beansprucht. Die älteren Böcke beanspruchen ihre Reviere ab Anfang/Mitte April für sich. Je nach Region setzen in dieser Zeit auch schon die ersten Ricken ihre Kitze und "verstoßen" damit auch den Nachwuchs aus dem letzten Jahr (Jährlinge und Schmalrehe). Diese ziehen nun auf eigene Faust los und suchen sich ihre Reviere. Gerade die Jährlinge werden aber von den alten Böcken regelrecht vertrieben, sobald diese die Grenzen der Reviere überschreiten. Schmalrehe haben es da einfacher, diese werden von den Böcken akzeptiert (wer hat nicht gern eine junge, knackte Dame in seiner Nähe?).
      Das führt zu höherer Aktivität der jungen Böcke wodurch diese öfter in Anblick kommen.
      Dadurch kann es natürlich auch kommen, dass Rehwild Straßen überqueren muss und somit kommt es leider auch zu Wildunfällen. Helfen kann da eine angepasste Bejagung an solchen Unfallschwerpunkten, um das Rehwild zu vergrößern.
      Zahlen habe ich leider nicht im Kopf, ich kann nur sagen, dass in unserem Revier (ca. 750ha) in den letzten 3 Jahren etwas über 100 Rehe gestreckt wurden, was in etwa dem entspricht, was in den 3 Jahren an Kitzen neu hinzu gekommen ist. Der Bestand bleibt also bei angemessener und kontrollierter Bejagung so ziemlich auf einem Niveau.

      So, ich hoffe, ich konnte dir erstmal einige Infos geben. SollteN noch Fragen offen sein, dann frag immer, ich persönlich teile mein "Wissen" gern mit Interessierten.

      Gruß, sachsi
      JAGEN:
      Die Kunst, Wild zu hegen, bis es alt genug ist, damit es unter hohen Strapazen, hohen Kosten und viel Zeitaufwand wieder aufgespürt und erlegt werden kann.


    • Hi, ich kann momentan nur von unterwegs kommentieren. Aus diesem Grund fällt es kurz aus.
      Aus forstlicher Sicht ist ein jährlicher Abschuss von 7-10 Rehen je 100 ha erwünscht. Wir halten dies bei uns auf 1000 ha seit nunmehr 11 Jahren konsequent ein.
      Erwünscht ist dies, da Konzentratselektierer, wie das Rehwild gerne Knospen fressen. Je seltener die Nahrung, umso lieber. Ein zu hoher Rehwildbestand sorgt dafür, dass viele Baumarten sich nicht verjüngen können. Die jungen Bäume werden zuvor alle leergefressen.
      Eine angepasste Wilddichte zeigt sich unter anderem durch Zwillingsgeburten beim Rehwild. Die Tiere merken, dass ihr Territorium groß genug ist, um zwei Kitze zu ernähren und können nachsteuern.
      Natürlich beziehen sich alle Zahlen auf ein durchschnittliches Gebiet. Es hängt auch davon ab, wie groß das Nahrungsangebot in dieser Region für das Rehwild ist.
      Ich hoffe ich konnte schonmal helfen und melde mich in den nächsten Tagen auf Wunsch gerne nochmal ausführlich.
      Liebe Grüße

      Gesendet von meinem GT-I8190N mit Tapatalk
    • Coura007 schrieb:

      Tröste Dich, ich habe letztes Jahr einen kurzstangigen ungeraden Sechser mit kurzen Rosenstöcken gestreckt. Jeder hat auch aufgrund des Körperbaus auf einen 4-5 jährigen Bock getippt.
      Aber die Zähne lügen nicht...es war definitiv ein Jährling. 8-O

      Wenn man seinen Rehwildbestand hegt und pflegt, dann können da wirklich starke Böcke das revier unsicher machen. Wir haben in den letzten 4 Jahren den Rehwildabschuss erhöht. Seitdem nimmt das Gewicht des Rehwildes zu.
      Letztes Jahr im Oktober hatte ich ein Kitz erlegt, das 12kg wog. Manch Spießer oder Schmalreh wog weniger. Wenn der Rehwildbestand in einem gesunden Verhältnis ist und bleibt, dann hat das positive Auswirkungen auf Gewicht und Trophäe.
      EInzig der Abschuss vom weiblichen adulten Stücken wollen wir noch etwas erhöhen. Leider ist das nicht immer einfach, da zuerst das Kitz oder die Kitze weggeschossen werden müssen, bevor die Ricke an die Reihe kommt. Ab und zu hat man auch einmal Glück, dass im Herbst/Winter eine ältere nichtführende Ricke durch das Revier schlendert. Solche Stücke sollte man gezielt ernten.


      Fast vergessen:
      Am Sonntag hau ich einen Teil der Hinterkeule in die Pfanne. Endlich wieder frisches und leckeres Rehwild :hurra: :p~~


      Wenn du jagst auf grüner Au,
      auf Has, auf Hirsch und wilde Sau,
      ob als Herr oder als Knecht,
      nicht das WER,
      das WIE ist waidgerecht.
    • Den letzten Rehbock im heimischen Revier schoss ich im Juli 2014 während der Blattzeit.
      Letztes Jahr bekam ich trotz zehn Ansitzen während des Mais keinen zu Gesicht.
      Zusätzlich war ich zeitlich so begrenzt, dass ich das erste Stück Schalenwild erst im September des letzten Jagdjahres erlegte. Zum Glück wurden es noch 19 Stück insgesamt bis Ende Januar.
      Nun sollte diesen Mai endlich mal wieder ein Rehbock im heimischen Revier fallen.
      Am ersten Mai verschlief ich morgens und war erst um 5:28 auf meinem Sitz, konnte jedoch um 5:29 einen Überläufer strecken.
      Letztes Wochenende hatten wir eine Ansitzjagd mit 4 Ansitzen, bei denen ich "nur" zwei Rotten Sauen und einen dicken Keiler erblicken konnte.

      Da ich unter der Woche nicht auf Ansitz gehen kann, weil ich für meinen Sohn verantwortlich bin, ging es Freitag den 13.05. endlich wieder los.
      Auf dem Weg zu Ansitz erblickte ich schon den ersten Feldhasen. Ein weiterer Feldhase kreuzte um 19:25 eine der vier Schneisen, an denen mein Hochsitz steht. Also der Hochsitz steht auf einem Schneisenkreuz. Um 20:05 kommt ein weiterer Hase eine lange Schneise auf mich zu und äst direkt unter dem Sitz. 20:10 tritt eine Trommelricke auf einer weiteren Schneise heraus, kreuzt diese und verschwindet in die 30 jährigen Eichen auf der anderen Seite. 20:30 die Ricke kommt zum äsen zurück auf die Schneise. Der Feldhase turnt weiterhin um meinen Hochsitz herum.
      20:40 ein junges Reh (ich konnte es in der Geschwindigkeit nicht ansprechen) wechselt geschwind über eine andere Schneise in Richtung Ricke.
      Ich nehme meine Waffe hoch, gehe in den Anschlag und warte auf das junge Reh. Der Hase bekommt dies mit und flüchtet zu besagter Ricke. Der Ricke wird dies nun zu viel und sie wechselt zurück in den Bestand.
      Nun bleibe ich im Anschlag und erwarte das junge Reh, da ich auf der Schneise bis zum Feldrand gucken kann. 20:55 das Reh äugt vorsichtig aus dem Bestand. Ich kann aufgrund des Schattens nicht sofort ansprechen, ob es männlich oder weiblich ist, sehe jedoch schnell, dass es entweder ein Schmalreh, oder ein Jährling sein muss. Das Reh macht noch 2 Schritte auf die Schneise, da sehe ich die Spieße und bin mir sicher, dass es ein Jährling ist. Während ich entsichere, kratzt sich der Jährling mit dem Äser am Blatt. Ich korrigiere meinen Haltepunkt und drücke ab. Der Treffer sitzt Hochblatt, das Stück liegt sofort.

      Nach 22 Monaten endlich wieder einen Rehbock daheim gestreckt!
      Beim Bergen des Wildes komme ich noch einer Wiese vorbei, auf der ein weiterer Rehbock äst. Leider fehlt mir der Kugelfang. Jedoch war ich schon so glücklich und zufrieden, dass ich ihn getrost laufen lassen kann. Am Auto angekommen, flieht noch ein Waschbär aus dem Gebüsch und schreckt einen weiteren Hasen auf.

      Insgesamt kann man sagen, dass ich froh war mal wieder so viele Stücke während nur eines Ansitzes zu sehen und dies mit dem Jährling krönen zu können.
    • waidmannheil zu Deinem Bock.
      Das ist doch aber kein Jährling. Der Bock macht auf diesem Bild (Bilder täuschen ja manchmal) eher den EIndruck, als ob er schon zurück gesetzt hat.
      Graue Maske, schon verfegt und noch Winterdecke am Träger. Hast Du Dir schon den Unterkiefer angeschaut?


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    • Es wundert mich, dass der Bock schon verfegt hat. Letztes Jahr habe ich einen Jährling Anfang Juni gestreckt und der hatte immer noch den Bast auf.

      Bitte verzeih mir, aber mit dem Gehörn und dem Gewicht geht dieser Jährling als "normal" durch. Bei uns haben die Jährlinge teilweise 15/16kg. Mein Kitz vom letzten Oktober wog 12kg.
      Bei meinem Vater haben die Jährlinge teilweise auch nur 10 kg, weil der Rehwildbestand einfach zu hoch ist. Die Spießer haben teilweise nur 5cm hoch auf.
      Da habe ich abends bei einem Ansitz schon 16 Stück Rehwild gezählt. Bei diesem Besatz braucht man sich über solche Werte nicht wundern.
      Meiner Meinung nach hat die Rehwildidchte sowie das Geschlechterverhältnis einen erheblichen Einfluss auf Gehörn und Gewicht. Diese Meinung erlaube ich mir, da ich in drei absolut unterschiedlichen Revieren jagen darf bzw. kann.


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    • Also wir haben letztes Jahr auf 1000 ha 86 Rehe gestreckt. Die zehn Jahre davor kamen wir immer auf über 70.
      Ich habe seit zehn Jahren keinen Knopfbock mehr bei uns gesehen.
      Letztendlich verfegen und verfärben Rehe immer unterschiedlich.
      Für uns ist diese Stärke in den unteren Regionen auch normal. Erst in einer Höhe von 400m+ sieht es dann wieder anders aus.

      Gesendet von meinem GT-I8190N mit Tapatalk
    • Dann werde ich auch mal von meinem ersten Bock dieses Jahr berichten:
      Ich saß auf einer Leiter, auf der ich vorher noch nie gesessen hatte. Der Abend war herrlich, kaum Wind und die Sonne schien angenehm warm. In der Ferne stand ein starker Bock, den ich aber aufgrund der Entfernung nicht genau ansprechen konnte. Auch der ein oder andere Hase war schon draußen.
      Irgendwann sah ich im Augenwinkel eine Bewegung. Laut fiepend stürmte ein Schmalreh auf die Fläche, dicht dahinter ein Bock. Schon fast verfärbt, nur noch an Flanken und Läufen war das Winterhaar zu erkennen. Er hielt sich immer an das Schmalreh, äste aber auch zwischendrin in aller Ruhe. Sein Gehörn erschien nicht außerordentlich stark, da er aber deutlich stärker war als das Schmalreh, war es auf jeden Fall kein Jährling. Die beiden zogen dann immer weiter weg und schließlich wieder in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Eigentlich halb so wild, so richtig zum Schuss entschlossen war ich eh nicht.
      In der Zwischenzeit betrat dann ein Schmalspießer mit dazugehörigem Alttier die Fläche. Beide ästen ruhig. Wenig später kam wieder das Schmalreh wild fiepend aus dem Bestand, dahinter der gleiche Bock wie zuvor. Nach einiger Zeit überließ er das Schmalreh sich selbst und äste in aller Seelenruhe vor sich hin. Er stand günstig, also machte ich mich dann doch zum Schuss fertig. Nur leider kam mir das Alttier in die Quere, das der Meinung war, den Bock von der Wiese fern halten zu müssen. So verschwand er in einer Senke.
      Gedanklich hatte ich schon ohne Beute abgebaumt, als der Bock plötzlich wieder aus der Senke einen kleinen Hügel hoch zog, allerdings so, dass ich nur Haupt, Träger und Rückenlinie sehen konnte. Ich richtete mich langsam ein, aber er stand noch hinter dem Hügel. Dann zog er plötzlich hoch und als er dann endlich auch breit und frei stand ließ ich die Kugel fliegen.
      Der Bock zeichnete gut, sprang hoch und schlug mit den Läufen in der Luft, setze seine Flucht dann aber über den Hügel in die Senke fort, so dass ich ihn nicht mehr sehen konnte. Trotz des guten Zeichnens im Schuss wurde ich jetzt doch unruhig. Nach 10 ewigen langen Minuten ging ich zum Anschuss. Schweiß wie aus der Gießkanne, Lungenstückchen und Schnitthaar, was will man mehr? Ich schaute noch kurz über die Hügelkante, aber sah den Bock nicht liegen. In der Senke liegt der Waldrand, so dass ich nicht allzu weit gucken konnte.
      Ich schrieb meinem Jagdherren eine SMS, ob er denn seinen BGS dabei hat. Ich beschrieb ihm die Umstände und er sagte mir, er geht aber davon aus, dass der Bock in der Zwischenzeit verendet ist und es nur eine Totsuche wird. Nach einer halben Stunde traf er dann bei mir ein und wir gingen zum Anschuss. Der Hund nahm die Fährte sofort auf und nach knapp 20m standen wir vor einem Wassergraben, der relativ tief war und darin lag längst verendet der Bock. Ich war heilfroh und übernahm mit höchster Freude den Erlegerbruch.
      Wir schätzten den Bock vor Ort auf höchstens 3 Jahre, doch das sollte sich als Irrtum herausstellen. In der Kühlkammer hingen wir ihn an die Waage, stattliche 18kg hatte der Bursche aufgebrochen.

      2 Tage später schärfte ich dann das Haupt ab, um einen Blick auf den Unterkiefer zu werfen. Ich staunte nicht schlecht, als ich sah, dass ihm schon zwei Schneidezähne fehlten und die Backenzähne wirklich schon ordentlich abgeschliffen waren. Und nochmal kam Freude in mir auf. Was die Freude ein wenig dämpfte, war die Tatsache, dass der Bock von Rachendasseln befallen war (was man aber am lebenden Stück nicht merkte). Zum Glück hatte er keine Hautdasseln und konnte ohne Probleme verwertet werden.





      JAGEN:
      Die Kunst, Wild zu hegen, bis es alt genug ist, damit es unter hohen Strapazen, hohen Kosten und viel Zeitaufwand wieder aufgespürt und erlegt werden kann.


    • Total interessant ! :up:
      Das arme Tier muß nicht mehr leiden. :up:

      Diese Rachendasseln sind ja wohl total pervers !
      Die kannte ich garnicht.
      Mußte ich erstmal googln. Wiederliche Parasiten !


      Ich habe einen tollen Artikel gefunden. Sehr interessant für einen Leihen und ausschließlich virtuellen Jäger !
      Kampf den Rachenbremsen
    • sachsi schrieb:

      Da ist wohl auch jemand Geartester? :-D


      Geartester lese ich sehr gerne. Demnächst werde ich einen Artikel für meine Waffe verfassen und bei Geartester online stellen. EIn Admin bat mich nach einem Kommentar unter einen Artikel, dass ich von meiner Steyr-Daimler-Puch einen Artikel verfassen soll. Ich poste dann den Link in diesen Fred


      Wenn du jagst auf grüner Au,
      auf Has, auf Hirsch und wilde Sau,
      ob als Herr oder als Knecht,
      nicht das WER,
      das WIE ist waidgerecht.